Seit 1920 gibt es den TuS Berge. Aber noch nie hat ein Team des Vereins in der Landesliga gespielt. Nach einem furiosen Saison-Finale gelang dies nun den Volleyballerinnen des TuS. Keine Selbstverständlichkeit. Die besondere Ehrung aus Sicht des Vereins hingegen schon.
Erst seit 2021 spielt das junge Volley-Team in der Bezirksliga – damals schon der größte Erfolg der Volleyballsparte. Und die gibt es immerhin seit 50 Jahren. Zwei Jahre zuvor hatte Trainer Olli Ehl die Mannschaft in der Bezirksklasse übernommen. Zunächst ging es vor allem um die Integration neuer junger Spielerinnen – viele erst 15 oder 16 Jahre alt. Das Team glaubte zunehmend an sich und wuchs zusammen.
Erst der Aufstieg in die Bezirksliga Osnabrück Nord, nun der in die Landesliga. Die Spielerinnen konnten es zunächst selbst nicht glauben. „Wow“, „Ohhhh mein Gott“, „Jetzt wird es anstrengend“, das waren einige Reaktionen der jungen Frauen, als sie erfuhren, dass sie als Vizemeister einen freien Platz in der Landesliga bekommen hatten.
Das Team, das nun in der Landesliga Emsland gegen Mannschaften wie aus Hoogstede, Schüttorf, Meppen, Wietmarschen, Lohne und Freren antreten wird, ist nach wie vor mit vielen „Eigengewächsen“ gespickt. Einige Spielerinnen müssen allerdings wegen ihres Studiums oder des Berufes weite Anreisen zum Training unternehmen. Er freue sich, dass auch diese „Stand-By-Kräfte“ immer wieder die Mühe auf sich nähmen, das Team zu unterstützen, erklärt Olli Ehl.
Und dieses Team bestand in der Aufstiegssaison 2025 aus: Stina Aubke, Daniela Henke, Svenja Henke, Mira Jäger, Franziska Kribber, Lea Neufeld, Annika Saft, Meike Saft, Martina Seidel, Emma Poppe, Gesa Poppe, Kamila Proc und Wiebke Wolke.
Saisonziel Klassenerhalt
Natürlich sei in der anstehenden Saison der Klassenerhalt das erste Ziel, so der Trainer. Gleichwohl sei der Weg des TuS-Volleyballs noch nicht zu Ende. Das Team wolle sich langfristig in der Landesliga etablieren. Dafür seien die Voraussetzungen geschaffen. Die neue zweite Mannschaft, die aus den Jugendteams U15 und U18 entstanden sei, bilde die Basis dafür, um Talente an die erste Mannschaft heranzuführen.
Die könnten zukünftig auch aus anderen Ländern kommen. Hier leiste die Volleyballabteilung und der TuS Berge „großartige Arbeit“ für die Integration von geflüchteten Jugendlichen, so der Nordwestdeutsche Volleyballverband. Er zeichnete die Berger deshalb mit dem Integrationspreis 2025 aus.
Über die Kinder- und Jugendhilfeorganisation „Backhaus“, die auch eine Wohngruppe für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete in Bippen unterhält, hat der TuS Berge eine Reihe von Jugendlichen in die Volleyball- und Fußballabteilung aufgenommen, damit sie Anschluss finden. Mit Erfolg: Ein junger Mann aus Syrien nimmt in der neuen Saison erstmals am regulären Spielbetrieb teil. Andere haben sich bereits bei Hobbyvolleyballturnieren ausprobiert und hoffen auf mehr.
